In dem Wochenbericht #11 habe ich bereits angekündigt: auf dem Rückweg quer durch Schweden mache ich mich noch einmal auf die Suche nach den bezaubernden Nordlichtern. Die Jagd nach dem Himmelsphänomen sollte dieses Mal wirklich von vollem Erfolg gekrönt sein. Aber schau dir das am besten selbst an!
Viel Spaß bei der letzten Woche auf meiner Reise zum Nordkapp und zurück.
Der geliebte Schnee
Ursprünglich wollte ich auf dem Rückweg an der Westküste entlang fahren. Durch die Berge Norwegens, über die Atlantikstraße, Kjerag usw.. Außerdem ist es an der Westküste durch den Golfstrom einfach wärmer als im Innland. Deshalb habe ich die Route so gelegt. Wer mich kennt, oder nun schon eine Weile meinen Blog verfolgt der weiß, dass ich Schnee wirklich liebe. Die Entscheidung auf dem Rückweg meiner Reise ans Nordkapp dann doch quer durch Schweden zu fahren sollte sich aber als perfekte Wahl herausstellen.
An der Westküste ist es zwar wärmer, dafür aber auch eher regnerisch als verschneit. Nach einer Woche Schneeregen auf den Lofoten habe ich aber nun wirklich keine Lust mehr darauf und will noch einmal den tiefen Schnee genießen. Also los gehts! Quer durch Schweden, ab in den Schnee und noch einmal in die ganz tiefe Kälte!
Lange suchen musste ich tatsächlich nicht. Schon ein paar Hundert Kilometer östlich der Küste war ich wieder im tiefsten Winterwunderland. Das ist genau nach meinem Geschmack.
Überall abseits der Straßen tiefer Schnee und auch die Straßen selbst haben eine angenehme Schneedecke. Du fragst dich jetzt vielleicht, ob man da überhaupt anständig fahren kann? Ehrlich gesagt habe ich die Erfahrung gemacht, dass man überall super gut voran kommt, außer bei Temperaturen um den Nullpunkt.
Bei -17 Grad und geschlossener Schneedecke auf der Fahrbahn hatte ich kaum Probleme. Ok – ich habe Winterreifen und Allrad. Aber frag nicht, wie die Straßenverhältnisse sind bei -1 Grad und Schneeregen. Ich glaube jetzt Das Thema Blitzeis zur Genüge getestet zu haben. Wirklich verwunderlich, dass man bei solchen Straßenverhältnissen von LKW’s überholt wird, aber die werden schon wissen, was sie machen – hoffe ich zumindest.
Gruselig oder Natur pur?
Ich habe auf der ganzen Reise zum Nordkapp und zurück komischerweise kaum wilde Tiere gesehen. Vielleicht lag es daran, dass es fast den ganzen Tag dunkel ist? Oder daran, dass die Tiere im Winter nicht so aktiv sind? Ich kann es euch nicht sagen, aber abgesehen von einem Elch in der Dämmerung am Straßenrand und einer Herde Rentiere in der Ferne habe ich sonst nur Mäuse und Vögel beobachten können.
Außer in dieser einen Nacht!
Eines Nachts wollte ich mich gerade in Richtung Dachzelt begeben. Vorher aber noch Zähneputzen. Als ich so zähneputzenderweise um mein Auto herumstreife entdecke ich etwa 50 Meter von mir entfernt ein paar leuchtende Augen. Wenn du irgendwo alleine in der Pampa unterwegs bist, kann das schnell recht gruselig werden. Ich habe das paar Augen einen Moment angeleuchtet und mich dann sofort dazu entscheiden besser im Auto zu warten, bis es weg ist. Nur irgendwie wollte es nicht verschwinden.
Komisch – wilde Tiere hauen doch eher ab, wenn sie auf Menschen treffen. Na ja, dieses wohl eher nicht. Ich konnte leider nicht erkennen, um welches Tier es sich handelt. Da es aber den Abstand zu mir behalten hat habe ich mir gedacht, dass es wohl auch nichts von mir will. Deshalb habe ich es ebenso in Ruhe gelassen, auch wenn mich stark interessiert hat, um welches Tier es sich da handelt und vor allen Dingen, warum es keine Angst vor mir zu haben scheint.
Am nächsten Morgen habe ich die Antwort auf die Frage zumindest halbwegs erhalten: das Tier hat vermutlich genau an dieser Stelle – 50 Meter von mir weg – ein anderes Tier erlegt. Denn im Schnee waren einige blutige Stellen und auch einige Haarfetzen. Um welche Tiere es sich da gehandelt hat weiß ich noch immer nicht. Vielleicht hast du ne Idee?
Jagd nach Nordlichtern – Vorbereitung
Nach diesem gruseligen Fund am Morgen habe ich mich weiter aufgemacht in Richtung Kiruna. An diesem Ort in Nordschweden waren für die kommende Nacht sehr gute Nordlichter vorhergesagt. Also nichts wie hin und gut vorbereiten – vor allem alle Batterien noch einmal kräftig aufladen. Denn in Kiruna soll es nicht nur tolle Nordlichter geben, sondern auch -18 Grad.
Bei Kälte kann es schon einmal passieren, dass die Akkus der Kamera schneller schlapp machen. Ich habe mir extra zum Fotografieren der Nordlichter eine Canon 200 D* gekauft. Nur leider habe ich vergessen einen Ersatzakku mitzukaufen und auf meiner gesamten Reise bisher auch nirgendwo einen erwerben können. Glücklicherweise habe ich bisher auch noch keinen gebraucht. Der Akku hält wirklich ziemlich lange.
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Doch nicht nur der Kameraakku will geladen werden. Bei diesen krassen Minustemperaturen braucht auch die Autobatterie ein wenig Pflege. Vor allem wenn ich mich in diesem Fall darauf einstelle, die Standheizung auch über Nacht laufen zu lassen. In dem kleinen aber sehr süßen Hüttendorf bin ich auf die freundliche Betreiberin Christina gestoßen. Sie hat mir erlaubt mich an den Strom anzuhängen und meine Batterie zu laden. Außerdem hat sie mir auch noch Dusche und die Nutzung eines beheizten Aufenthaltsraumes angeboten. Wirklich sehr nett. Vielen Dank noch einmal dafür!
Jagd nach Nordlichtern – Und los!
Alle Akkus und Batterien aufgeladen und mich selbst ordentlich dick eingepackt, kann es also losgehen auf die Jagd nach den Nordlichtern. Nun bin ich ja schon fast drei Monate unterwegs und hatte bisher noch nicht so viel Glück mit diesem fabelhaften Himmelsspiel.
Dieses Mal bin ich das Ganze aber etwas aktiver angegangen: ich habe mir eine App heruntergeladen, die mir sagt wann und wo die größte Wahrscheinlichkeit besteht das Nordlicht bewundern zu können. Also bin ich dort hingefahren, auch wenn es ein paar hundert Kilometer waren. Zumindest lag Kiruna auf dem Rückweg nach Deutschland, also perfekt!
Und ich sollte wirklich belohnt werden. Auf einmal haben sie wie wild angefangen zu tanzen. Direkt über mir, in leuchtendem grün. Die Nordlichter wurden immer heller und tanzten ihren Tanz fröhlich und mucksmäuschenstill über meinem Kopf am nächtlichen Himmel. Das ist ein Wahnsinns Erlebnis, sehr empfehlenswert.
Später sind die Lichter noch bunt geworden und haben noch wilder hin- und hergetanzt. Einfach nur wow. Das Warten auf dieses Schauspiel bei Minus 18 Grad hat sich wirklich gelohnt!
Glücklicherweise konnte ich die Nordlichter direkt bei meinem Auto bewundern und mich somit immer wieder aufwärmen gehen. Irgendwo in der Wildnis hätte ich das Naturspektakel vermutlich nicht so lange ausgehalten.
Ein paar Stunden lang konnte ich den Himmel in diesem leuchtenden grün bewundern, bevor ich mein Dachzelt für die Nacht bezogen habe. Und auch am nächsten Morgen weckte mich der Himmel mit den tollsten Farben, diesmal in rosarot.
Danke Kiruna, danke Schweden, danke Mutter Natur für dieses Highlight!
Ab gehts nach Süden!
Nach diesem Erlebnis war mir klar: das war der Höhepunkt meiner Reise zum Nordkapp. Dafür hat es sich gelohnt noch ein paar Tage im Norden zu verharren und genau diese hohe Nordlichtaktivität abzuwarten.
Einmal im Leben Nordlichter sehen – das kann ich nur empfehlen.
Jetzt gehts schnell ab ins Auto und in 3 Tagen bis nach Deutschland. Falls mich jemand sucht, ich komme getarnt zurück:
Wie gehts weiter?
In den letzten 12 Wochen war ich auf einer spannenden Reise zum Nordkapp und zurück. Jetzt gehts nach Deutschland und gleich auf das erste Event: das DACHZELT WINTER CAMP.
Wie es dann weiter geht weiß ich noch nicht, mir wird da aber sicher was einfallen. Vielleicht mal in den Schnee nach Österreich? Wird sich alles zeigen =)
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Hallo
Also deine Begegnung in der Nacht und die Blutspur am nächsten Morgen lassen vermuten das ein Raubtier seine Beute an diese Stelle erlegt hat. Also von einem Bären oder Wolf sind keine Spuren im Schnee zu erkennen. Da bleibt nur noch ein Fuchs oder ein Luchs der in Frage kommt. Ich tippe auf einen Luchs. Ich kann auf den Bildern nur die Blutflecken erkennen und wenige spuren die ich zuordnen könnte. Oberhalb des Haarbüschels könnte die Spur eines Hasen und dessen hinteren Pfoten Abdruckes zu sehen sein.
Wenn keine Reste des Beutetieres zu sehen waren tippe ich auf einen Luchs der nach dem Töten seiner Beute diese in ein Versteck zieht/trägt um es dann in dessen Schutz zu Fressen.
Ein Fuchs würde seine Beute an Ort und Stelle Fressen.
Es könnte aber auch ein Vielfraß gewesen sein nach dem vielen Blut zu Urteilen. Und das das Tier keine Angst gezeigt hat weist auf das Verhalten eines Vielfraßes hin der seine Beute nicht im Stich lässt und sie sehr wehrhaft verteidigt.
Genaueres würde sich sagen lassen wenn man die Spuren sehen könnte die von dem Platz wegführen.
Hallo Udo,
oh das klingt sehr spannend. Auf einen Luchs wäre ich nicht gekommen. An einen Vielfraß hingegen habe ich auch schon gedacht. Ich habe noch versucht Spuren im Schnee zu entdecken, aber dazu reichen meine Spurensuchkenntnisse einfach nicht aus.
Vielen Dank für deine Ausführungen!
Lg Rebecca