3 Zinnen im Sommer

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Ich habe es schon wieder getan! Mittlerweile zum dritten Mal hat es mich an diesen faszinierenden Ort gezogen. Heute habe ich euch mitgebracht: die 3 Zinnen im Sommer.

Zuletzt war ich bei diesem atemberaubenden Gebirgsstock auf meiner Schneeschuhwanderung im März. Schon im Frühjahr habe ich mich mit der lieben Lisa Caravancı verabredet eine Klettersteigtour in den Dolomiten zu machen: der De-Luca-Innerkofler Klettersteig auf den Paternkofel.

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Anfahrt zu den drei Zinnen

Früh morgens sind wir an unserem Schlafplatz mit wunderbaren Dolomitenblick aufgebrochen und die etwa einstündige Anreise bis zur Auronzo Hütte angetreten. Natürlich hatten wir den Stau auf der Passstraße nicht bedacht, aber im Nachhinein haben wir lieber den Stau auf uns genommen als den Weg zur Auronzo Hütte zu Fuß bestreiten zu müssen. Wir waren nämlich um diese Uhrzeit eines der letzten Fahrzeuge, die es noch bis zur Auronzo Hütte hoch geschafft haben. Bald nach uns wurde die Straße für normale Fahrzeuge gesperrt, da oben einfach kein Platz mehr war.

Der Aufstieg zum Paternsattel

Insgesamt haben wir vom Aufstehen bis zum endgültigen Loslaufen volle drei Stunden gebraucht – wir haben den Tag ganz bewusst gemütlich angehen lassen. Später hat sich noch gezeigt, dass sich das für uns absolut auszahlen wird! Außerdem gilt für mich am Berg immer: solange das Wetter hält haben wir mehr als genug Zeit unsere Tour ganz in Ruhe zu gehen. Denn ohne Stress macht das Ganze noch viel mehr Spaß!

Paternsattel mit Blick auf die 3 Zinnen

Ich muss schon sagen, dass ich wirklich etwas erschlagen war von dem Besucherstrom in Richtung 3 Zinnen. Mir war schon vorher (und spätestens am Parkplatz) klar, dass wirklich viel los sein wird in der Hochsaison bei diesem Unesco Weltnaturerbe. Doch so viele Menschen habe ich wirklich nicht erwartet. Vor allem nicht, nachdem im Winter vergleichsweise wirklich sehr sehr wenig los war:

Wir haben das erste Stück entlang der kleinen Cappella degli Alpini (ca. 20 Minuten) und der Lavaredohütte ziemlich zügig hinter uns gebracht. Gemeinsam mit hunderten anderen Touristen sind wir beinahe in einer Schlange auf dem etwa 3 Meter breiten Weg vor uns hin gewandert.

Das erste Stück bis zum Paternsattel war für uns quasi der Weg zum Einstieg. Denn bei dieser Tour sollte es ja nicht nur bis zum Paternsattel gehen, sondern den Klettersteig über den gesamten Paternkofel und dann noch anschließend die ganze Dreizinnenumrundung. Ob wir das alles schaffen?

Paternsattel mit Blick auf die 3 Zinnen

Die erste kleine Rast der langen Tour haben wir am Paternsattel gemacht. Nach ca 1 1/4 Stunden sind wir dort angekommen und haben erst einmal eine kleine obligatorische Fotosession eingelegt. Lustigerweise hatten wir beide Dachzeltnomaden Shirts an, ob das ein Zufall war?

Weiter gehts von da ab einen kleinen schmalen Weg hinauf in Richtung des Paternkofels. Von da aus hat man einen traumhaften Blick auf die 3 Zinnen und die umliegende Berglandschaft. Hier heißt es erst einmal die atemberaubende Aussicht genießen und moralisch auf den bevorstehenden Klettersteig vorbereiten.

Tolle Wolken-Konstellation über den 3 Zinnen

Doch wir bereiten uns hier nicht nur seelisch auf den Klettersteig vor, sondern legen natürlich auch noch unsere Klettersteig Sets an. Dann kanns endlich losgehen!

Selfie Time am Paternkofel Klettersteig mit Blick auf die 3 Zinnen

Der Innerkofler Klettersteig

Der De Luca Innenhofle Klettersteig auf den Paternkofel geht von hier aus insgesamt 3 1/2 Stunden bis zur Dreizinennhütte. Dabei passiert man alte Stollen aus dem ersten Weltkrieg, die uns den ganzen Weg über wie ein Mahnmahl begleiten.

De Luca Innerkofler Klettersteig mit Blick auf die 3 Zinnen

Ganz davon abgesehen dass sich mir der Sinn eines Krieges sowieso nicht erschließt, halte ich es für absoluten Wahnsinn inmitten der Berge Stollen zu bauen, Kanonen hochzukarren und bei Wind und Wetter eine Front zu verteidigen. Aber wer versteht das schon?

Heute sind die alten Kriegsstollen für uns super spannend und die Schießscharten bieten die besten natürlichen Bilderrahmen auf die 3 Zinnen, die man sich nur vorstellen kann.

Natürliche Bilderrahmen auf die 3 Zinnen – schöner gehts nicht!

Obligatorisch ist für diese Tour neben dem Klettersteig-Set auf jeden Fall eine Stirnlampe. Einer der Stollen geht über 600 Meter lang durch den Berg und ist stockdunkel – ohne Stirnlampe nicht machbar.

Nach gut 1 1/2 Stunden Anstieg sind wir an der Gamsscharte angekommen – in 2650 Meter Höhe. Hier ist die Abzweigung zum Gipfel des Paternkofel. Wir entscheiden uns heute dazu, dass wir diesen kleinen Rundkurs zum Gipfel nicht mehr mitnehmen, sondern unsere Kraft lieber aufsparen für den Abstieg und die anschließende Dreizinnenumrundung.

Auf dem weiteren Weg sieht man in der Ferne schon die hier und da die Dreizinnenhütte hinter den Felsen hervorlugen – weit kann es nicht mehr sein. Nach weiteren 1 1/2 Stunden haben wir es geschafft – wir sind an der Hütte angelangt.

Pause an der Dreizinnenhütte

Wir haben uns hier eine wohl verdiente Pause und eine anständige Stärkung genehmigt. Der Ausblick ist grandios, die tierische Bespannung kurios, die Preise saftig, der Apfelstrudel dafür aber auch.

Dolen finden an der Dreizinnenhütte immer was zu futtern
Was machen denn Alpacas an der Dreizinnenhütte?

Nach der Pause auf der Dreizinnenhütte gibt es eine ganz besondere Premiere für mich: dank Lisa darf ich meinen ersten Geocache suchen und finden! Und das direkt vor den Drei Zinnen. Danke Lisa, das werde ich sicher noch öfter testen! Wir haben uns brav in das Logbuch eingetragen und haben den Cache wieder versteckt.

Mein erster Geocache – gefunden mit und Dank Lisa!

Jetzt noch schnell ein Bild von dem gesamten Dreizinnenhütten Panorama: Links der Paternkofel in einer vollen Pracht (da waren wir fast oben!), in der Mitte die Dreizinnenhütte und rechts die Drei Zinnen selbst – WAHNSINN!

Links der Paternkofel in einer vollen Pracht, in der Mitte die Dreizinnenhütte und rechts die Drei Zinnen selbst

Die Dreizinnenumrundung

Auf gehts jetzt weiter zu dem zweiten spannenden Teil unserer Tour. Weitere 2 1/2 Stunden Weg warten auf uns, denn wir wollen noch die komplette Dreizinnenumrundung machen.

Der Weg ist ein einfacher Wanderweg, der ohne besondere Ausrüstung begangen werden kann. Verglichen mit dem ersten Teil der Dreizinnenumrundung ist dieser Teil viel naturbelassener und auch weit weniger besucht. Gegen Abend waren wir sogar nahezu alleine auf dem Rundweg – das ganze Panorama ganz für uns alleine.

Das ein oder andere Mal geht es noch kräftig bergauf und bergab. Der Weg ist zwar technisch einfach, Kondition solltest du hierfür aber trotzdem noch ein bisschen in der Tasche haben – ein paar Höhenmeter kommen noch.

Außerdem wartet noch ein weiterer Geocache auf uns – was für eine spannende Tour!

Die paar Höhenmeter sind aber schnell verziehen, wenn man auf dem Weg noch an so traumhaften Locations vorbeikommt. Im Hintergrund sieht man noch einmal den Paternkofel in voller Pracht – ich bin aus dem Staunen gar nicht mehr rausgekommen.

Um 20 Uhr sind wir nach 9 Stunden Tour wieder am Auto angelangt.

Resümee 3 Zinnen Tour

Die Tour war nicht nur lang, sondern auch mega geil!

Eine super Kombination zwischen dem touristisch sehr überlaufen Anstieg zum Paternsattel, dem langen aber technisch wenig anspruchsvollen Klettersteig und der gemütlichen aber konditionell fordernden Dreizinnenumrundung im Anschluss.

Die Dreizinnenumrundung sollte mit ein bisschen Kondition wirklich für Jedermann machbar sein. Für den Innerkofler Klettersteig sollte man allerdings schon ein wenig Erfahrung mit Klettersteigen haben. Trotzdem kann ich diesen Klettersteig sogar für Anfänger mit genug Schwindelfreiheit und Kondition (zumindest bis zur Gamsscharte) wärmstens empfehlen!

Ich werde bestimmt nicht das letzte Mal da gewesen sein.


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