3 Tage Hüttentour in Südtirol (1/3)

Dem Alltag komplett für ein paar Tage entfliehen und die Berge in vollen Zügen genießen – das muss doch ein Traum sein! Seit Jahren bin ich ganz wild darauf endlich einmal eine mehrtägige Hüttentour in den Bergen zu machen. Jetzt habe ich es endlich getan auf einer 3-tägigen Hüttentour in Südtirol!

Eine relativ einfache Route für 3 geplante Tage Hüttentour in Südtirol war schnell gefunden, ein Termin auch. Jetzt muss nur noch das Wetter passen, dann kann es losgehen! Auf diesen 3 Tagen Hüttentour in Südtirol hat mich dieses Mal die liebe Sibylle (vielleicht kennst du Sibylle schon von dem Klettersteig am Gardasee?) begleitet.

Wir hatten ein traumhaftes Wochenende in den südtiroler Dolomiten. Hast du Lust eine Runde mitzureisen? Dann gibt es jetzt den ersten von drei Artikeln „3 tage Hüttentour in Südtirol“. Viel Spaß!

Planung & Wetter

In den Bergen ist das ja immer so eine Sache mit dieser Planung. Eine Hüttentour kann bereits monatelang in Planung sein und dann ist nur Gewitter gemeldet. Das kann schnell ärgerlich sein und die Pläne völlig durchkreuzen.

Glücklicherweise haben wir für diese Tour einen Tag Flexibilität eingeplant, den wir jetzt voll und ganz ausgenutzt haben. Wir haben am Abend der Anreise während einem Gewitter im Auto gesessen und noch einmal den Wetterbericht (Bergwetter) für die kommenden Tage studiert. Eigentlich wollten wir nicht am nächsten Tag, sondern am übernächsten los. Da es aber jetzt gerade gewittert hat, dachten wir uns wird die Wahrscheinlichkeit in den nächsten zwei Tagen am höchsten sein, dass das Wetter einigermaßen hält. Also haben wir unsere geplante Route kurzerhand um einen Tag vorverlegt.

Ob wir mit dieser Vermutung richtig liegen würden, erfährst du noch im Laufe des Artikels. Eins ist aber schonmal sicher: trocken sind wir nicht geblieben! Dazu fällt mir doch spontan mein Lieblingszitat ein:

Leben ist das, was passiert, während man eifrig dabei ist Pläne zu schmieden.

3 Tage Hüttentour in Südtirol – let’s go!

Neben der Anreise und dem ganzen Rucksack packen, ist für mich immer die letzte Stärkung vor einer Bergtour wichtig. Wer mich kennt, der weiß, dass Essen für mich ohnehin immer ein wichtiges Thema ist. Bei einer Bergtour achte ich aber besonders darauf, genügend Kohlenhydrate und Eiweiß in meinen Speiseplan zu integrieren, damit ich auch genug Energie für einen anstrengenden Aufstieg parat habe.

Apropos Rucksack packen: hier findest du Equipment-Basics für so eine Hüttentour.

Ganz frisch gestärkt kann es dann endlich losgehen. Sibylles Auto haben wir an der Talstation der Seiser Alm Bahn abgestellt. Dort werden wir nach 3 Tagen Hüttentour in Südtirol dann (hoffentlich) wieder ankommen. Der Parkplatz an der Seiser Alm Bahn ist kostenlos. Mit meinem Auto sind wir dann bis zum Ausgangspunkt unserer Route gefahren: dem kleinen Dörfchen Weißlahnbad. Hier gibt es einen großen kostenlosen Wanderparkplatz, von dem aus man viele tolle Routen in den Naturpark Schlern-Rosengarten gehen kann.

Wenn du nur mit einem Fahrzeug unterwegs bist, dann kannst du von der Seiser Alm aus übrigens auch den Bus 176 nehmen. In ca. 50 Minuten bist du in Weißlahnbad und es kann losgehen.

Im Frühtau zu Berge wir ziehn…

Im Frühtau haben wir es zwar nicht ganz geschafft, dafür haben wir uns aber noch viel mehr über die grünen Wälder gefreut. Die ersten drei Stunden der Tour geht es durch das Tschamintal stets entlang am teilweise reißenden Tschaminbach. Das Plätschern dieses Gebirgsbaches begleitet uns später auch noch bis zu unserem Tagesziel – der Grasleitenhütte.

Alleine wegen dieser Etappe der Hüttentour hat sich der erste anstrengende Aufstieg bereits gelohnt. Die Luft ist wunderbar klar, das Wasser noch viel klarer und abgesehen von dem Rauschen des Baches ist es himmlisch ruhig.

Wir haben übrigens mal wieder das Glück, dass kaum andere Bergwanderer unterwegs sind. Vermutlich liegt es auch daran, dass wir azyklisch unterweg sind. Wer startet schon um 13 Uhr auf eine Bergtour? Ich mache das gerne – sofern das Wetter passt!

Im Wald sind uns immer wieder ausgefallene und sehr hübsche Bänke quasi über den Weg gelaufen. Während des Anstieges haben wir gefühlt alle Bänke zu einer kleinen Rast genutzt. Wieso auch nicht? Der Ausblick ist schon hier sehr nett und die Ruhe schreit förmlich danach, ausgiebig genossen zu werden.

Nach ziemlich genau zwei Stunden Aufstieg durch den Wald entlang des Baches erreichen wir den Rechten Leger. Der Rechte Leger ist eine Alm mit einer unbewirtschafteten Alm-Hütte. Wir können uns direkt vorstellen diese kleine Hütte einmal zu bewohnen. Wasser gibt es genug, Strom bringt die Sonne und es gibt sogar eine kleine Toilette am Rande des Tschaminbaches.

Fürs Erste begnügen wir uns aber erst einmal mit einer kleinen Rast und erfreuen uns auch hier an der wunderbaren Natur. Bereits auf dieser Alm hat man einen grandiosen Ausblick auf die umliegenden Berglandschaft der Dolomiten.

Von hier aus soll es dann ein wenig knackiger weitergehen, deshalb snacken wir auch noch eine Kleinigkeit, bevor wir den weiteren Anstieg antreten. Die Hälfte haben wir für heute ja bereits geschafft!

Immer aufi zum Tagesziel: die Grasleitenhütte

Zwei Stunden haben wir bereits hinter uns und zwei haben wir noch vor uns. Immer aufi geht es weiter von der Alm in langsam karger werdendes Gelände. Den schönen Wald lassen wir damit hinter uns und schrauben uns im zickzack immer weiter hoch in die Berglandschaft.

Meter für Meter rücken auch die Berggipfel der Grasleiten- und Valbonagruppe näher an uns heran, bis man sie förmlich anfassen kann. Obwohl es sich langsam aber sicher immer mehr zuzieht, entschädigt uns diese schöne Aussicht völlig für den immer anstrengenderen Aufstieg.

Einer der wenigen Bergwanderer, der uns entgegen kommt, bringt uns dann die frohe Botschaft: „Da oben an der Fahne habt ihr es geschafft“. Tatsächlich, man sieht bereits in der Ferne eine Fahne flattern. An dieser Stelle steht zwar noch nicht die Grasleitenhütte, aber von dort aus kann man sie sehen. Außerdem geht es von hier aus die letzen paar hundert Meter erst einmal bergab.

20 Minuten haben wir noch – das schaffen wir! Von hier aus läuft es quasi wie von alleine. Die Grasleitenhütte ist in Sicht, wir freuen uns auf ein kühles Getränk und darüber, dass wir die Tagesetappe gleich erreicht haben. Ist das nicht schön?

Die Grasleitenhütte – eine klare Empfehlung!

Ich habe noch nicht in vielen Berghütten geschlafen, genauer gesagt war das die zweite bisher neben der Klagenfurter Hütte. Dort ist es auch sehr schön, aber bei weitem nicht so urig wie in der ersten Hütte unserer Wahl für die 3 Tage Hüttentour in Südtirol.

Die Grasleitenhütte bietet uns zu 100% das, was ich mir unter einer Berghütte vorstelle:

  • eine herzliche Gastfamilie
  • ein uriges Flair
  • ein toller Ausblick und
  • gutes Essen.

Mehr braucht es meiner Meinung nach am Berg nicht. Genau das haben wir hier gefunden. Vom ersten Moment an haben wir uns hier super wohl gefühlt. Und das obwohl, oder vielleicht gerade weil nicht alles perfekt ist, aber dafür super herzlich!

Ich muss dazusagen, Sibylle und ich haben beide lange Zeit in der Gastronomie gearbeitet. Da hat man direkt einen ganz anderen Blickwinkel auf „Restaurants“. In der Grasleitenhütte war der Service sehr herzlich und unkompliziert. Wir haben bekommen, was wir wollten und das stets recht fix.

Der Hammer war allerdings das Abendessen! Neben der Tatsache, dass für Sibylle ein gluten- und laktosefreies Essen und für mich ein vegetarisches Essen gezaubert wurde, war es auch noch mega lecker! Wir haben eine Gemüsesuppe als Vorspeise und Polenta mit Gulasch bzw. Ratatouille als Hauptgang bekommen.

Ich habe noch nie so leckere Polenta und ein so perfekt zubereitetes Ratatouille gegessen. Zum Nachtisch gab es dann noch eine leckere Buchweizentorte – glutenfrei versteht sich. Das wunderbare 3-Gänge-Menü und das Frühstück am nächsten Morgen gab es inklusive der Halbpension im Doppelzimmer für 60 Euro/ Person.

Mein Highlight des Abends war übrigens, als uns die kleine Lotte die Hauptspeise freudestrahlend mit dem schönsten Lächeln ever an den Tisch gebracht hat. Sibylles Highlight kam zu später Stunde, als Hüttenwirt Felix ein glutenfreies Bier aus dem Keller gezaubert hat.

Und das auf einer Berghütte auf 2.165 Meter. Respekt an die Küche und die Wirtsleute! Danke für dieses grandiose Geschmackserlebnis und die tolle Bewirtung.

Hier findest du mehr Infos zu der Grasleitenhütte und den Wirtsleuten. Ich würde jeden Satz unterschreiben, obwohl ich nur einen kurzen Einblick in die Grasleitenhütte erhascht habe. Hier bin ich sicher nicht das letzte Mal gewesen!

Fazit Tag 1 der Hüttentour: Weißlahnbad – Grasleitenhütte

Heute sind wir insgesamt 983 Meter aufgestiegen und doch ganze 51 Meter abgestiegen. Den Abstieg hat man gar nicht so gemerkt, den Anstieg dafür umso mehr. Wir waren dabei drei Stunden in Bewegung und haben eine Stunden auf den schönen Parkbänken gechilllt.

Die Tour ist zwar recht kurz, durch die knapp 1.000 Höhenmeter Anstieg aber durchaus knackig. Eine Einkehr in die urige Grasleitenhütte hat man sich damit auf jeden Fall verdient und sollte man sich auch nicht entgehen lassen!

Am nächsten Morgen gehts dann weiter in Richtung Tierser Alpl und Schlernhaus – dem Schloß in den Bergen!

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    4 Kommentare

    1. Wie immer toller Schreibstil, schöne Bilder und informative Beschreibung. Euch ist die Freude und der Spaß an der bisherigen Tour anzusehen. Genießt es und macht weiter so, gönne es euch. Freue mich schon auf die Beschreibung der nächsten zwei Tage.
      Reinhard

      1. Hey Reinhard, danke für deinen lieben Kommentar!

        Ich freue mich auch schon auf die nächsten beiden Berichte. Beim Schreiben kann ich auch immer die Tour noch einmal richtig schön Revue passieren lassen!

    2. Hej, Rebecca! Wie immer schön geschrieben und ich kann mich direkt hineinversetzen, wie denn so eine Tour ist. Aber was ist schon so eine Tour wenn alles reibungslos und langweilig abläuft. So ein schönes Hagelerlebnis hat doch auch seine interessanten Seiten und man kann sich noch lange an das kleine Abenteuer erinnern. Weiter so…..

      LG Reinhard

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