Seit meiner ersten Bergtour bin ich verrückt nach den Bergen. Deshalb habe ich mir zur Aufgabe gemacht habe, auch andere Menschen von den Bergen zu begeistern. Während meinen zwei Jahren in Kärnten konnte ich bereits viele Freunde und Verwandte mit auf den Berg nehmen. Auch wenn es mit mir immer ein Abenteuer ist – keiner hat es am Ende bereut! Wenn du magst, kannst auch du mitkommen!
die Idee
Der runde Geburtstag von meiner Freundin Jessi stand an und sollte etwas ganz Besonderes werden. Wir haben überlegt und gegrübelt, was denn das beste Geschenk für sie sein könnte. Streng nach dem Motto:
ein besonderes Geschenk für einen besonderen Menschen!
Schnell kamen wir auf die Idee, Jessi eine besondere Zeit mit ihren Freunden und Liebsten zu schenken. Was kann es besseres geben? Gesagt getan. Da ich vor Ort war und schon immer gerne Reisen und Events organisiert habe, konnte mich nichts und niemand davon abhalten die Organisation in die Hand zu nehmen. Ich denke es war auch niemand traurig darüber.
die Unterkunft
Eine passende Unterkunft für uns sechs war schnell gefunden: das Gailtalblockhaus.
Das Blockhaus war perfekt für uns:
- wir sind alle unter einem Dach
- trotzdem hat jeder ein Zimmer für sich (drei DZ)
- wir können uns selbst verpflegen
- die Kosten für die Unterkunft können geteilt werden
- wir sind mitten in der Natur und schnell in den Bergen
Einziger Nachteil:
- Es gibt nur ein Badezimmer
Tag 1: Anreise & Feier
Für mich war die Anreise natürlich ein Heimspiel. Die anderen Geburtstagskinder und -gäste kamen aus allen Himmelsrichtungen zusammen: mit Auto, Zug und Bus. Ich habe sie alle eingesammelt und zu dem etwas schwer zu findenden Blockhaus gebracht. Das Haus und den Weg dorthin war mir glücklicherweise schon bekannt. Das hat die Anfahrt und das Hightech-Prozedere mit dem Schlüssel einfacher gemacht als beim ersten Mal. Die Anmeldung funktioniert nämlich „hier draussen“ ohne persönlichen Kontakt, es ist alles automatisiert.
Nachdem alle da waren haben wir es uns im Haus gemütlich gemacht, lecker gekocht und mit Jessi in ihren Geburtstag reingefeiert.
Doch eine Besonderheit stand noch auf dem Programm…
…die Nachtwanderung
Mit Tee und Glühwein bewaffnet haben wir uns noch einmal dick eingepackt und sind in die frostige Nacht gestiefelt – jeder mit einer Fackel bewaffnet versteht sich.
Es war zwar bitterkalt aber dafür sternenklar und wunderschön draussen. Die Wanderung hat sich gelohnt! Es war irgendwie ein bisschen wie früher im Schullandheim – mit mehr Romantik und weniger Gruselgeschichten.
Tag 2: volles Programm
Normalerweise will man im Urlaub nicht so früh aufstehen. So haben wir es auch an diesem Wochenende gehalten. Trotzdem standen zwei besondere Highlights auf dem Programm für Jessi’s besonderen Tag.
die Bergtour
Deswegen sind doch alle bis nach Kärnten gefahren: ich habe eine Gipfeltour versprochen. Eine einfache Gipfeltour im November? Geht das?
Es gibt einige Berge, die auch an vielen Tagen im Winter einfach zugänglich sind. Ich habe uns den Dobratsch aus mehreren Gründen ausgesucht:
- der Weg ist meist gut präpariert (Informationen bekommt man vom Gipfelhaus)
- die Wegstrecke ist mit 8,2km, 424hm und einer Gesamtdauer von 3h auch für Berganfänger machbar
- für diese Tour brauchst du noch weniger als die Equipement-Basis
- du kannst bereits auf 1732m bis zu der „Rosstratten“ fahren und kostenlos parken
- im Winter ist die Villacher Alpenstraße mautfrei
- die Tour ist auch für Hund „Pongo“ machbar
- du hast ein echtes Gipfelerlebnnis auf 2166m
- und hast eine grandiose Aussicht auf die Karawanken (Gebirgsstock)
Das Wetter hat glücklicherweise gepasst – das ist ja immer so ein Thema bei Bergtouren, egal wie „easy“ der Weg ist. Ein aufsteigendes Gewitter oder ein Schneesturm macht das Bergerlebnis schnell unangenehm und kann auch wirklich gefährlich werden. Ich checke das Wetter vor einer Tour lieber einmal zu viel als zu wenig. Für uns bestand keinerlei Gefahr, es war nur zeitweise ziemlich kalt und windig. Unser Begleithund Pongo hat das übrigens kein bisschen gestört, der hat den Schnee gefeiert als hätte er nie was tolleres gesehen. Während wir schon ein wenig beim Anstieg gekrächzt haben ist er noch wie ein junger Wilder hin und her geflitzt – so eine Energie bräuchte man, oder?
Nach knapp zwei Stunden gemütlicher Gehzeit von der Rosstratten aus sind wir da. Auf 2166m feiern zumindest zwei von uns ihren ersten Berggipfel! Und das gleich ein 2000er im Winter. Hättest du gedacht, dass man da so einfach hochlaufen kann? Ich hätte das vor meiner ersten Bergtour nie für möglich gehalten.
Jetzt haben wir uns noch eine kräftige Jause direkt im Gipfelhaus genehmigt um dann frisch gestärkt den Abstieg anzutreten.
die Überraschung
Denn wir haben noch eine Überraschung für unser Geburtstagskind vorbereitet. Am späten Nachmittag haben wir Pongo vorgeschoben, um noch einmal gemeinsam zu einem Spaziergang aufzubrechen. Selbst das war schon wunderschön im ländlichen Gailtal umgeben von der Bergkulisse Kärntens.
Doch was Jessi nicht wusste: wir haben uns auf dem Weg einsammeln lassen zu einer romantischen Kutschfahrt durch das schöne Ländle. Leider hat uns hier untern im Tal der Schnee gefehlt, aber Familie Haberle und ihre Noriker-Pferde sind natürlich auch dafür ausgestattet. Ab und zu sind die Kufen der Kutsche an steileren Straßenabschnitten auf dem Asphalt hängen geblieben. Der Kutscher hat die Jungs dann freundlich zum Aussteigen um Anschieben gebeten, die Ladies durften natürlich weiter die Aussicht genießen!
Die Kutsche war kuschelig mit Fellen ausgelegt und zusätzlich wurden uns Decken zum Wärmen zur Verfügung gestellt. Sogar für das leibliche Wohl war gesorgt – streng nach Kärntner Manier selbstverständlich hochprozentig. Das war ein rundum sorglos Paket und die Überraschung ist mehr als gelungen!
Resümee
Alles in allem war das komplette Wochenende ein voller Erfolg! Für einen recht schmalen Taler konnten wir zu sechst (plus Hund) ein gemütliches Wochenende in den Bergen genießen. Kein Stress, keine Hetzerei kein Schickimicki. Dafür vollgepackt mit grandiosen Erlebnissen, viel Spaß und tollen Erinnerungen!
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