Donnerkogel Klettersteig – nichts für schwache Nerven!

Heute gehts auf eine ganz besondere Route: der Donnerkogel Klettersteig steht auf dem Programm. Schon lange lacht mich dieser Intersport Klettersteig an, vor allem natürlich wegen der 40m langen Hängebrücke. Der Donnerkogel Klettersteig in Kombination mit der Hängebrücke ist eine besondere Herausforderung für Körper & Geist – genau das Richtige für mich!

Donnerkogel-KLettersteig-Parkplatz-P4
Da gehts gleich hoch!

Tourdaten

Anstieg: 650 hm, davon 470hm am Klettersteig

Schwierigkeit: C/D

Dauer der Tour: Insgesamt 6 Stunden 38 (inkl. Pausen)

Einstieg: ab Gosaukammbahn Bergstation. 0.5 Std.
Donnerkogel Klettersteig: 3,5 Std.
Abstieg: 1 Std. bis Gosaukammbahn Bergstation

Equipment auf der Tour: Meine Equipment-Basics findest du hier.

Bahnfahrt &  Einstieg zum Donnerkogel Klettersteig

Die Gosaukammbahn startet ihren Betrieb pünktlich um 08:15 Uhr. Da ich nicht wirklich zu den Frühaufstehern gehöre, habe ich direkt auf einem der Parkplätze vor der Bahn übernachtet. Die ersten Bergbegeisterten sind natürlich schon ab 6 Uhr die Straße an mir entlang gerauscht. Bis dahin war es aber eine wirklich sehr ruhige Nacht und ich war alleine auf dem Parkplatz. So mag ich das!

Unterwegs war ich dieses Mal nicht alleine, sondern mit Jürgen von den Alpinfreunden. Schaut doch mal bei ihm auf der Homepage und auf YouTube vorbei, da gibt es immer freshe Videos von tollen Bergtouren, natürlich auch von dieser Tour über den Donnerkogel Klettersteig!

Wir haben versucht gleich die erste Bahn zu nehmen, irgendwie waren wir aber doch erst um 08:45 Uhr an der Bergstation der Gosaukammbahn. Na ja, wir sind ja nicht auf der Flucht. Von der Bergstation aus sind wir dann in etwa einer halben Stunde aufwärts zu dem Einstieg des Donnerkogel Klettersteig gewandert. Auf dem Weg dorthin gab es bereits eine traumhafte Aussicht zu genießen. Da vergisst man doch sofort den schweißtreibenden Anstieg!

Donnerkogel-Klettersteig-Ausblick-Gosausee
DIe Aussicht am Donnerkogel Klettersteig ist der Wahnsinn!

Doch die beste Aussicht kam erst später am Donnerkogel Klettersteig. Manchmal wusste ich nicht, ob ich mich jetzt auf den Klettersteig oder eher auf die bombastische Aussicht konzentrieren soll! Ich habe mich glücklicherweise meistens dazu entschlossen, meinen Fokus auf den Klettersteig zu legen 😂.

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So sieht es aus, wenn ich versuche elegant den Klettersteig rauf zu kommen =)

Etappe 1: kräfteraubende Schlüsselstellen

Der Donnerkogel Klettersteig hat es wirklich in sich. Nicht nur die Länge von etwa 3 Stunden ist kräfteraubend, sondern auch die beiden Schlüsselstellen in der ersten von vier Etappen haben mich schon sehr gefordert. Der Donnerkogel Klettersteig hat insgesamt eine Schwierigkeit von C/D. Das ist im Grunde gut zu bewältigen, vor allem da nur 2-3 Stellen wirklich C/D sind.

Hier findest du eine Topo zum Donnerkogel Klettersteig

Leider habe ich mich genau an der C/D Stelle verhäddert. Das hat mich schon zu Beginn des Donnerkogel Klettersteigs einiges an Kraft gekostet. Also auch hier: in der Ruhe liegt die Kraft, lieber einmal mehr nachdenken als einmal zu spät. Ich musste die C/D Stelle dann wieder nach unten um an meine Karabiner zu kommen und das ganze noch einmal nach oben. Es ist zwar nur eine kurzes Stück gewesen, aber wenn dir das gleich am Anfang passiert ist das schon blöd.

Meiner Erfahrung nach ist die Schwierigkeitsbewertung an sich aber noch nicht alles. Auch die Länge der Tour ist ausschlaggebend dafür, wie schwer sie für mich ist. Eine Kletterdauer von etwa 3 Stunden macht den Donnerkogel Klettersteig für mich schon allein wegen der Muskelkraft mittelschwer bis schwer. Das merke ich auch jetzt noch zwei Tage nach der Tour in meinen Muskeln! =)

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Oder so – Wahnsinn wie klein ich da an der Wand aussehe!

Etappe 2: leichtes Gelände

Der zweite Etappe des Donnerkogel Klettersteig ist weniger anspruchsvoll und für meinen Geschmack manchmal sogar etwas zu easy. Wenn man bedenkt, dass noch zwei Etappen und der Abstieg zu bewältigen sind, ist das aber vollkommen in Ordnung! Dafür wird man hier immer wieder mit tollen Ausblicken belohnt! Also nicht langweilen, sondern umso mehr den Berg in seiner ganzen Pracht genießen!

In der zweiten Etappe solltest du nur aufpassen, dass du nicht aus versehen auf den kleinen Donnerkogel aufsteigst. An einer großen Platte ist mit Türkisen Spray der Weg weiter geradeaus/nach links ausgezeichnet. Irgendwie nicht die ideale Farbe auf grau, aber wenn man genau hinschaut kann man es erkennen. An dieser Stelle geht auch ein kleiner Weg durch Latschen an eine alte Route. Die Seilversicherung sieht man von dem Hauptweg aus, aber lass dich nicht verunsichern, du musst weiter geradeaus/nach links.

Rebecca-Donnerkogel-Klettersteig-Grataufnahme
Als ob ich einfach so auf dem Felsgrat stehen würde! 😂

Etappe 3: Die Hängebrücke

Sobald du in die Nähe der dritten Etappe kommst, wird es ohnehin wieder sehr viel spannender! Denn jetzt kommst du langsam aber sicher in die Nähe der 40m langen Hängebrücke – in Fachkreisen auch Himmelsleiter genannt. Die Leiter sieht nicht nur bombastisch aus, es ist auch ein Wahnsinns Gefühl da rauf zu klettern.

Hier geht es gleich drüber! Von unten sieht die Brücke aber länger aus, als sie ist =)… Versprochen!

Ich kann euch sagen, die Hängebrücke ist technisch nicht sehr schwierig, aber für den Kopf umso mehr eine Herausforderung. Warum? Ich würde sagen aus mehreren Gründen:

  • Du begibt dich über einen seeeehr tiefen Abgrund
  • Wenn du einmal drauf bist gibt es eigentlich kein zurück
  • Die Leiter wackelt selbst wenn du nur alleine auf der Leiter bist und kein Wind geht trotzdem ziemlich stark

Aber ich kann euch sagen, es lohnt sich GANZ SICHER!!! Ich würde die Hängebrücke auf jeden Fall wieder überqueren wollen. Das nächste Mal mit einem Bild von mir =)

Tipps für die Hängebrücke

Gerne gebe ich dir noch ein paar Tipps mit, wie du die Überquerung am besten überstehst:

  • Mach dir nicht zu viele Gedanken! Du schafft das locker!
  • Du bist zu jedem Zeitpunkt gesichert. Also keine Panik!
  • Die schwierigsten Momente sind die, an denen du dein Klettersteig-Set an das nächste Seilstück umhängen musst. Geh an diesen Stellen etwas in die Knie, dann wackelt das ganze nicht so sehr.
  • Lächle und die Welt lächelt zurück! Freu dich aktiv über deinen Mut und diese tolle Hängebrücke! Dein Körper beschenkt dich beim Lächeln mit ganz anderen Hormonen als wenn du grimmig schaust. Also ein ganz breites Lächeln hilft dir die Angst zu überwinden, die dich vielleicht überkommt!
  • In der Ruhe liegt die Kraft! Genieße einfach die Wahnsinnsfahrt! 🤗
Hier geht Jürgen gerade über die 40m lange Himmelsleiter

Die Hängebrücke geschafft, erwartet man erst einmal eine Stelle zum Ausruhen. Aber nichts da! Nachdem ich erstmal einen Moment gebraucht habe um überhaupt von der Leiter wieder runter zu kommen, geht es gleich auf den Donnermandel und noch einmal die letzte Stelle C/D steil nach oben. Mit dem ganzen Adrenalin von der Hängebrücke im Blut ist das aber kein Problem!

4. Etappe: Gipfelglück

Nach der Hängebrücke geht es nur noch ein paar einfache Passagen C, viel mehr aber B oder A/B weiter Richtung Gipfel. Diese Etappe habe ich als wirklich schnell empfunden, insgesamt waren wir nach der Hängebrücke in einer guten halben Stunde am Gipfel.

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Das Gipfelkreuz des Donnerkogel Klettersteig

Das obligatorische Gipfelkreuzbild muss sein! Wobei ich gestehen muss mich dieses Mal nicht in das Gipfelbuch eingetragen zu haben. Wie konnte ich das nur vergessen? Noch ein Grund bald zurück an den Donnerkogel Klettersteig zu kehren 😉.

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Chillen am Gipfel

Während Jürgen noch einige Dronenaufnahmen gemacht hat, habe ich die leichte Brise am Gipfel bei strahlendem Sonnenschein genossen. Dieser Ausblick an einem Berggipfel über 2.000m ist einfach immer unbezahlbar!

Donnerkogel-Klettersteig-Gipfel-Bergpanorama

Letzte Etappe: der Abstieg zur Gablonzer Hütte

Nach einer kleinen Stärkung am Gipfel geht es weiter Richtung Gablonzer Hütte und zurück zur Gosaukammbahn. Für den Abstieg bis zur Gablonzer Hütte kannst du mit einer weiteren Stunde rechnen. Der Abstieg auf dem Normalweg ist nach der kräftezehrenden Kletterpartie für mich nicht ganz so einfach gewesen. Ich wünschte mir meine Wanderstöcke in eineigen Momenten herbei. Diese nehme ich auf Klettersteige meist nicht mit, da sie mich am Steig nerven, sonst habe ich sie auf längeren Touren immer gern dabei, da ich sie beim Abstieg oft brauche.

Manche Stellen am Normalweg sind ebenfalls versichert und an eineigen Stellen bin ich auch freiwillig auf alle Viere gegangen. Vor allem aber, da meine Beinmuskulatur schon ziemlich wackelig war. Also spar dir noch ein wenig Energie für den Abstieg auf!

Donnerkogel-Klettersteig-Dachstein-Wetter
Gerade noch rechtzeitig? Sieht nach einem Gewitter aus!

Kurz vor unserer Ankunft an der Gablonzer Hütte hat sich spontan etwas zusammengebraut, was im ersten Moment schwer nach einem Gewitterchen aussah. Da sind wir doch froh gewesen, so früh gestartet zu sein. Aber nicht nur deshalb, die letzte Bahn zurück zum Parkplatz fährt bereits um 16:20 Uhr. Sehr viel später hätten wir also nicht zurück gekonnt. Oder dann eben laufen, das geht immer. Aber wer will das schon, wenn eine Bahn fährt? 😉

Einkehr in die Hütte

Nach der kräftezehrenden Tour auf den Donnerkogel Klettersteig haben wir uns eine ordentliche Einkehr in die Gablonzer Hütte mehr als verdient. Nach einer Bergtour schmeckt das Essen doch einfach immer am Besten!

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Ausblick auf die Westseite des Dachsteins

Etwas weiter weg habe ich mir abends noch den Sonnenuntergang mit Blick auf den Donnerkogel angesehen. Ein traumafter Anblick! Zwischen dem Berg ganz rechts (kleiner Donnerkogel) und dem zweiten von rechts (Donnerkogel) führt die Hängebrücke über den Abgrund.

Wahnsinn, dass ich da oben wirklich war!

Fazit zum Donnerkogel Klettersteig

Du hast schon etwas Klettersteig Erfahrung gesammelt? Nein? Dann fahr doch vorher einmal an den Stoderzinken, da kannst du ein wenig üben.  Du bist schon fit am Klettersteig? Ich würde sagen: pack die Sachen und fahr zum Donnerkogel Klettersteig! Eine klare Empfehlung meinerseits!

Der Weg ist zwar nicht ganz so gut ausgeschildert, dafür aber prima zu gehen, der Klettersteig ist super versichert, die Hängebrücke ist der Wahnsinn und wird dir sicher lange in Erinnerung bleiben!

Du suchst noch mehr Reiseziele und Bergtouren in Europa? Dann schau doch mal in meiner „Karte zum Nachwandern“ vorbei, da ist bestimmt auch was für dich dabei:

Hier gehts zu der „Karte zum Nachwandern“


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